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The Reticent: Le Temps Detrouit Tout (Review)
Artist: | The Reticent |
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Album: | Le Temps Detrouit Tout |
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Medium: | Download/CD | |
Stil: | Singer/Songwriter/Progressive Rock |
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Label: | Eigenproduktion | |
Spieldauer: | 65:26 | |
Erschienen: | 29.06.2012 | |
Website: | [Link] |
Manchmal öffnet eine Stimme Tore zu längst vergessen geglaubten Erinnerungen. THE RECITENT, Soloprojekt von Chris "Mordrid" Hathcock, erinnert mit seiner Stimme an die britischen Punkrocker THATCHER ON ACID, die in den Achtzigern einige hervorragende Scheiben mit leichten Folk-Einflüssen veröffentlicht haben. Und beinahe die gleiche warme und sanfte Stimme bestimmt das Schaffen des Amerikaners, der hier eine komplette Band abgibt und eingespielt hat.
Multiinstrumentalisten haben nun das Problem, dass sie meist nicht alle Instrumente gut beherrschen, Hathcock gibt aber im 10. Jahr THE RETICENTs durchgehend eine gute Figur ab, er ist sicher kein Über-Musiker, Stümperei ist ihm allerdings auch fremd und so ist „Le Temps Detruit Tout“ ein überwiegend ruhiges Album geworden, in dem aber gelegentlich doch mal die Keule ausgepackt wird und es dann metallischer zur Sache geht.
Neben der angenehmen Stimme bietet das Album aber vor allem progressive Songs, die durchdacht strukturiert sind und nach langen ruhigen Phasen im richtigen Moment explodieren, das Schaffen OPETHs dürfte Chris Hathcock bei seinen Kompositionen im Ohr gewesen sein, ohne dass dieses hier als Blaupause gedient hat. Oder um es anders auszudrücken: Bei „Le Temps Detruit Tout“ fühlt man sich sofort irgendwie zuhause, ohne aber genau sagen zu können, hinter welcher Haustür man da eigentlich genau ist. Manchmal meint es Chris Hathcock ein klein wenig zu gut, so wirken seine Growls beispielsweise bei „Silence“ etwas dick aufgetragen. Da gefallen die ruhigen Lieder zur akustischen Gitarre noch einen Tick besser, „Le Tenia“ oder „Lie To Me“ bleiben sofort im Ohr und sind einfach sehnsuchtsvolle Balladen, die nie banal werden. Herausragend ist allerdings der Acapella-Song „With Folded Arms“, der ebenso wie die gelungene Coverversion von REMs „Losing My Religion“ nur auf der Erstauflage der CD zu finden sein wird.
FAZIT: THE RETICENT ist eine gut funktionieren Ein-Mann-Band, die tatsächlich gute progressive Songs in der Nähe von OPETH schreibt. Meine persönlichen Faves sind aber hier die reinen Akustik-Songs, in denen die warme und angenehme Stimme von Chris Hathcock voll zum Tragen kommt. Auch nach mehreren Wochen Dauertest immer wieder gerne genommen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Nihil
- In Pursuit Of Redemption
- Mutually Assured Destruction
- Enemy
- Lie To Me
- Silence
- La Tenia
- Patience
- Nihil Ex Nihilo
- With Folded Arms
- Losing My Religion (R.E.M. Cover)
- Bass - Chris "Mordrid" Hathcock
- Gesang - Chris "Mordrid" Hathcock
- Gitarre - Chris "Mordrid" Hathcock
- Schlagzeug - Chris "Mordrid" Hathcock
- Le Temps Detrouit Tout (2012) - 11/15 Punkten
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